Umweltziele

Emissionen senken

Rieter ist auf gutem Weg, seine Umweltziele 2025 zu erreichen. Vier der fünf Ziele hat das Unternehmen bereits deutlich übertroffen. Der Erfolg basiert auf einer langfristigen Strategie, die den Ausbau der Versorgung mit erneuerbarer Energie und eine kontinuierliche Senkung des Energieverbrauchs vorsieht.

Das Unternehmen hält an seinen Plänen fest, bis 2030 für Heizung und Kühlung vollumfänglich auf erneuerbare Energiequellen umzusteigen.

Energieverbrauch

Rieter reduzierte den Energieverbrauch im Jahr 2023 auf 0.0827 MWh pro 1 000 CHF Umsatz. Damit liegt der Energieverbrauch im zweiten Jahr in Folge unter dem Zielwert für 2025 von 0.10 MWh pro 1 000 CHF Umsatz. Gegenüber dem Basisjahr mit 0.1697 MWh pro 1 000 CHF Umsatz hat das Unternehmen den Energieverbrauch halbiert. In absoluten Zahlen belief sich der Energieverbrauch im Berichtsjahr 2023 auf 117 294 MWh im Vergleich zu 124 532 MWh im Vorjahr, was einer Reduktion von sechs Prozent entspricht.

Die wichtigsten Energieträger sind nach wie vor Strom und Gas, mit einem Anteil am Gesamtverbrauch von rund 42 respektive 36 Prozent. Der Anteil der erneuerbaren Energien wird kontinuierlich ausgebaut und verbesserte sich im Berichtsjahr auf rund 15 Prozent gegenüber 11 Prozent im Vorjahr. Rund ein Drittel der erneuerbaren Energie stammt aus Solarstrom an eigenen Standorten. In China, Indien und in der Tschechischen Republik verfügt Rieter insgesamt über eine Kapazität von 6 800 MWh.

Zusätzlich verbessert Rieter den Energiemix an nicht unternehmenseigenen Standorten durch den Bezug von nachhaltiger Energie für Heizung und Kühlung aus Solarstrom, Ökostrom, Wasser, Biogas und Holzpellets. Als Folge der Energiemangellage in den Vorjahren musste Rieter vereinzelt auf Notstromaggregate mit fossilen Brennstoffen ausweichen. Die regelmässige Wartung und Nutzung erhöhten die Verbrennung von fossilen Brennstoffen von rund vier Prozent im Jahr 2022 auf neu rund sieben Prozent im Berichtsjahr.

Treibhausgasemissionen

Die Treibhausgasemissionen reduzierten sich um rund 33 Prozent von 50 541 Tonnen CO2-Äquivalenten im Jahr 2022 auf 33 865 Tonnen CO2-Äquivalente im Jahr 2023. Damit verringerten sie sich im Berichtsjahr auf 0.024 t pro 1 000 CHF Umsatz gegenüber 0.035 t pro 1 000 CHF Umsatz im Vorjahr, was einem Rückgang von rund 31 Prozent entspricht.

Im Vergleich zu 0.069 t pro 1 000 CHF Umsatz im Basisjahr 2020 sanken die Treibhausgasemissionen um rund 65 Prozent. Zum zweiten Mal in Folge unterbot Rieter somit das gesetzte Ziel von 0.045 t pro 1 000 CHF Umsatz. Die direkten Emissionen aus der Produktion, Scope 1 genannt, machten nur ein halbes Prozent des Rückgangs aus. Dies ist auf die erhöhte Nutzung von fossilen Brennstoffen und Gas zurückzuführen, verbunden mit einer hohen Auslastung der Produktionsanlagen. Die Scope-2-Emissionen, die indirekt durch den Bezug von Energie entstehen, machten den Rest aus. Sie sind das Ergebnis eines verbesserten Energiemixes in Verbindung mit einer Verbesserung des CO2-Äquivalenzwerts des gelieferten Stroms.

Versauerung

Die absoluten Schwefeldioxid-Emissionen (SOx) betrugen 15.19 Tonnen gegenüber 9.47 Tonnen im Vorjahr. Pro 1 000 CHF Umsatz emittierte das Unternehmen damit 0.0107 kg SOx gegenüber 0.0065 kg pro 1 000 CHF im Vorjahr, was einer Erhöhung von rund 65 Prozent entspricht. Das für 2025 angestrebte Ziel von 0.010 kg pro 1 000 CHF verfehlte Rieter im Berichtsjahr nur knapp.

Gegenüber dem Basisjahr 2020, als das Unternehmen 0.0144 kg pro 1 000 CHF Umsatz erzielte, reduzierte Rieter im Berichtsjahr die Emissionen um rund 25 Prozent. SOx-Emissionen entstehen in Industrieanlagen bei der Verbrennung fossiler Energieträger für den Produktionsprozess. Hinzu kommt der Einsatz von Notstromaggregaten an einigen Standorten zur Erhaltung der Produktionsfähigkeit bei einer Strommangellage. An allen Rieter- Standorten tragen gesetzlich vorgeschriebene Luftreinigungsanlagen und Filter zur Reduktion der Versauerung bei.

Wasserverbrauch

Beim Wasserverbrauch hat sich Rieter zum dritten Mal in Folge verbessert. Der Verbrauch sank von 0.197 m3 auf 0.152 m3 pro 1 000 CHF Umsatz. Dies entspricht einer Reduktion von rund 23 Prozent bei einem gleichzeitigen Umsatzrückgang von rund sechs Prozent. Bezogen auf das Basisjahr 2020 beträgt die Verbesserung sogar rund 64 Prozent. Der Gesamtwasserverbrauch betrug 215 403 m3 im Jahr 2023 gegenüber 287 146 m3 im Vorjahr. Der Wasserverbrauch pro Kopf verbesserte sich von 74.19 m3 auf 68.33 m3 oder um rund acht Prozent. Der Herstellungsprozess braucht nur wenig Wasser und Rieter geht mit dieser Ressource schonend um.

Abfall und Recycling

Die Rieter-Standorte konnten im Jahr 2023 mit 7.04 kg den Zielwert für Abfall und Recycling für 2025 von zehn kg pro 1 000 CHF Umsatz erneut deutlich unterbieten. Dies entspricht einer Verbesserung von fast 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr (8.77 kg pro 1 000 CHF Umsatz) und von rund 38 Prozent gegenüber dem Basisjahr 2020 (11.34 kg pro 1 000 CHF Umsatz). Rieter nutzt Ressourcen schonend und versucht, so viel Material wie möglich zu rezyklieren. Alle Standorte verfügen bereits seit 2021 über ein Sammelsystem für rezyklierbare Abfälle. Die Recyclingquote erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr von rund 84 auf 86 Prozent.

Verantwortlichkeiten

Die Ziele und Schwerpunkte der Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens werden vom Verwaltungsrat der Rieter Holding AG definiert. Die Konzernleitung setzt die Nachhaltigkeitsstrategie operativ um und überwacht die Zielerreichung und den Fortschritt. Die Konzernleitung arbeitet bei der Umsetzung von standortbezogenen Massnahmen eng mit den lokalen Rieter-Gesellschaften zusammen. Sie werden dabei von der Leitung der Geschäftsbereiche, vom Risiko- sowie vom Environment, Health and Safety (EHS)-Komitee unterstützt.

Im Jahr 2020 hat Rieter die Initiativen «Ersatz von Heizungs- und Lüftungsanlagen durch energieeffiziente und umweltfreundliche Systeme» und «Förderung und Bau von Solaranlagen an Rieter-Standorten» lanciert. Die Empfehlungen aus dem im Jahr 2022 durchgeführten Energieaudit setzt das Unternehmen konsequent um. Ende 2023 hat Rieter an allen Standorten eine Energiesparkampagne lanciert.

Neue Umweltziele: Verbesserung der Nachhaltigkeit in der textilen Wertschöpfungskette

Als Ergebnis der Wesentlichkeitsanalyse wird Rieter seine Nachhaltigkeitsstrategie im Jahr 2024 um drei Umweltziele erweitern: «Biodiversität», «Kreislaufwirtschaft» und «Klimawandel». Im Vordergrund stehen dabei die Schaffung von kreislauffähigen Produktionsprozessen sowie das Vorantreiben der Entwicklung von Recyclingtechnologien. Gleichzeitig wird das Unternehmen die Klimabilanz seiner Produktionsstandorte weiter verbessern und die Energieeffizienz seiner Spinnsysteme weiter steigern.

Dank seinem weitreichenden textiltechnologischen Know-how kann Rieter einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Nachhaltigkeit in der textilen Wertschöpfungskette leisten. Die verbesserte Klimabilanz ebnet den Weg, die Einführung einer Net-Zero-Strategie im Jahr 2024 zu erarbeiten.

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