Soziale Nachhaltigkeitsziele
In Sachen sozialer Nachhaltigkeit hat Rieter im Jahr 2023 wichtige Fortschritte erzielt, insbesondere was den Frauenanteil im Management und die Arbeitssicherheit anbelangt.
Als Folgemassnahme aus der Wesentlichkeitsanalyse wird ab 2024 jeweils ein neues Ziel unter «Eigene Belegschaft» und unter «Geschäftsgebaren» erarbeitet. Dadurch will Rieter der Mitarbeiterzufriedenheit noch stärker Rechnung tragen.
Fluktuationsrate
Neu setzt Rieter bei der Erhebung der Fluktuationsrate den Fokus auf diejenigen Mitarbeitenden, die das Unternehmen freiwillig verlassen, weil sie eine aus ihrer Sicht bessere Alternative gefunden haben. Damit kann Rieter die Zufriedenheit der Mitarbeitenden und die Stärke der Unternehmenskultur besser messen.
Die Anzahl Personen, die Rieter im Berichtsjahr 2023 freiwillig verlassen haben, hält sich stabil bei rund 5.4 Prozent gegenüber rund 5.1 Prozent im Vorjahr und rund 5.2 Prozent im Basisjahr 2020. Damit liegt sie deutlich unter dem für 2025 angestrebten Ziel von maximal zehn Prozent. Dies ist ein starkes Indiz dafür, dass Rieter ein attraktiver Arbeitgeber ist und Schlüsseltalente langfristig an das Unternehmen binden kann.
Unter Berücksichtigung der freiwilligen und unfreiwilligen Abgänge betrug die Fluktuationsrate im Berichtsjahr rund 16 Prozent und widerspiegelt damit den Einmaleffekt des Performance-Programms «Next Level» sowie weiterer Optimierungsmassnahmen. Im Vorjahr lag sie bei rund zehn Prozent und im Basisjahr bei rund zwölf Prozent. Ende 2023 beschäftigte Rieter 5 081 Mitarbeitende, gemessen in Vollzeitstellen, gegenüber 5 629 im Vorjahr.
Der Rieter-Konzern beschäftigte 98 Lernende im Vergleich zu 169 im Vorjahr. Die Reduktion erfolgte primär aufgrund einer Neuausrichtung des Ausbildungsansatzes in Indien, bei dem die Mitarbeitenden in einem Kompetenzzentrum weiterentwickelt werden. Die Zahl der Lernenden in der Schweiz ging nur leicht von 57 auf 54 zurück.
Die Verantwortung für die Zielerreichung liegt bei der Human-Resources- Abteilung und den Rieter-Managern. Der Verhaltenskodex und das Unternehmensleitbild geben dabei die Richtung vor.
Frauen in Managementpositionen
Auf den obersten Führungsebenen hat Rieter den Frauenanteil von rund zwölf Prozent im Vorjahr auf rund 13.6 Prozent gesteigert, nachdem er auch im Basisjahr 2020 bei rund zwölf Prozent lag. Damit ist das Unternehmen seinem Ziel, den Frauenanteil in Führungspositionen bis 2025 auf über 20 Prozent zu erhöhen, einen Schritt nähergekommen. Die Konzernleitung hatte die Erreichung dieses Ziels zur Priorität erklärt und dafür eine Initiative zum Thema Diversität «Women@Rieter » ins Leben gerufen.
Die Verantwortung für die Zielerreichung liegt beim Verwaltungsrat, bei der Konzernleitung und bei den Rieter-Managern. Die Richtlinien sind im Verhaltenskodex und im Unternehmensleitbild festgelegt.
Weiterbildungstage pro Mitarbeitenden und Jahr
Die durchschnittliche Anzahl der jährlichen Weiterbildungstage pro Mitarbeitenden lag mit 1.2 leicht unter dem Vorjahreswert von 1.3 und dem Basisjahr 2020 von 1.5. Damit lag er im Berichtsjahr weiterhin unter dem angestrebten Zielwert von mindestens drei Tagen pro Jahr.
Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass im Jahr 2023 der Fokus auf der Abarbeitung des Auftragsbestands lag. Ende 2023 lancierte das Unternehmen eine Online-Lernplattform, mit der die Mitarbeitenden ihre Weiterbildung selber vorantreiben können.
Verantwortlich für die Zielerreichung ist die Personalabteilung. Die Rahmenbedingungen sind im Unternehmensleitbild enthalten.
Absenzrate
Die Absenzrate ist von rund 3.7 Prozent im Vorjahr auf rund 4.0 Prozent im Berichtsjahr leicht angestiegen und liegt damit weiterhin über der Zielvorgabe von maximal zwei Prozent. Im Basisjahr 2020 lag sie bei rund 3.8 Prozent. Dies widerspiegelt das anspruchsvolle Marktumfeld, in dem sich Rieter bewegt. Die Zielerreichung obliegt der Human-Resources-Abteilung, die entsprechenden Rahmenbedingungen sind im Unternehmensleitbild verankert.
Arbeitssicherheit
Die absolute Zahl der Arbeitsunfälle sank im Berichtsjahr auf 44 gegenüber 50 im Vorjahr. Die Unfallrate pro einer Million Arbeitsstunden verbesserte sich damit auf rund 4.0 gegenüber rund 4.7 im Jahr 2022 und rund 5.2 im Basisjahr 2020. Die Zahl der schweren Unfälle ging mit 27 gegenüber 36 im Vorjahr deutlich zurück. «Schwere» Unfälle sind solche, bei denen der oder die Betroffene mehr als drei Tage ausfällt. Als «leicht» gelten Unfälle, die zu Ausfällen von höchstens drei Tagen führen. Diese Zahl stieg gegenüber dem Vorjahr um drei auf 17 Unfälle.
Die Verbesserung der Unfallrate ist auf die Intensivierung der Präventionsmassnahmen und die Durchführung von gezielten Sicherheitstrainings an den Rieter-Standorten zurückzuführen. Jeder Unfall wird eingehend untersucht und durch eine Fallanalyse mit Verbesserungsmassnahmen erfasst. Die Erkenntnisse daraus werden zur Umsetzung und Anpassung allen Standorten zur Verfügung gestellt. Monatliche Online-Meetings mit allen Arbeitssicherheitsverantwortlichen gewährleisten den kontinuierlichen Know-how-Austausch. Ziel von Rieter ist es, Arbeitsunfälle vollständig zu vermeiden.
Verantwortlich für die Zielerreichung ist das Environment, Health and Safety (EHS)-Komitee gemeinsam mit den Standortleitern. Die dazugehörigen Richtlinien sind im Verhaltenskodex und im Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltleitbild enthalten.
Neue Ziele
Im Rahmen einer Befragung der wichtigsten Stakeholder des Unternehmens wurden fünf neue Kernthemen identifiziert. Eines davon fällt in den Bereich «eigene Belegschaft», ein weiteres unter «Geschäftsgebaren». Diese werden in die Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie 2024 einfliessen. Im Jahr 2024 soll unter anderem eine Befragung der Mitarbeitenden durchgeführt werden, damit das Unternehmen den Puls seiner Belegschaft besser messen und seine Anstrengungen, als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden, effektiver steuern kann.