Zwei heute übliche Methoden zur maschinellen Baumwollernte wurden miteinander verglichen, der Prozess vom Entkörnen bis zum Gestrick wurde unter die Lupe genommen. Gab es Unterschiede? Und welche Erkenntnisse konnten daraus gewonnen werden?
In einer Gemeinschaftsarbeit zwischen dem Cotton Institute of South Africa und Rieter wurden zwei Techniken zur maschinellen Baumwollernte miteinander verglichen. Alle Fakten und Resultate der umfangreichen Untersuchung sind als Technologie-Publikation erhältlich.
Die beiden Erntetechniken – Spindel- und Strippermethode – unterscheiden sich unter anderem in der Produktivität und Qualität. So bietet die Strippermethode den Vorteil von grösseren Erntemengen, was jedoch den Anteil unreifer Fasern erhöhen kann. Im Gegensatz dazu ist die Spindelmethode dafür bekannt, dass sie sauberere Baumwolle erntet. Die Faserqualität bzw. Fasereigenschaften werden weniger stark beeinflusst.
Die geerntete Baumwolle wurde zu kardierten Ringgarnen und zu Rotorgarnen versponnen. Alle Prozessstufen wurden unter die Lupe genommen und Qualitätsprüfungen durchgeführt, was bei der Interpretation der finalen Resultate half.
So zeichneten sich nach dem Entkörnen tendenziell Vorteile für die Spindelmethode ab – sowohl beim Produktionsvolumen als auch in den Flocken- und Faserprüfungen. Die Qualitätswerte der Ringgarne zeigten ebenfalls etwas bessere Resultate für die Spindelmethode. Keine klaren Unterschiede liessen die Ergebnisse der Rotorgarne erkennen. Bei der Betrachtung der Gestricke machte deutlich, dass die beiden Spinnverfahren einen deutlich höheren Einfluss auf die Gestrickqualität ausüben als die Erntemethoden.