Berichterstattung zu Umweltzielen in Anlehnung an GRI

Rieter erhebt Daten zu folgenden Zielen: Energieverbrauch (GRI-302), Wasser (GRI-303), Treibhausgasemissionen (GRI-305), Versauerung (GRI-305), sowie Abfall und Recycling (GRI-306).

GRI 302: Energie

Der Energieverbrauch ist ein wichtiger Kennwert für Rieter. Das Unternehmen plant, bis 2030 für Heizung und Kühlung vollumfänglich auf erneuerbare Energiequellen umzusteigen. Seit 2019 baut es seine Solarkapazität kontinuierlich aus und verfügt heute über mehr als 6 800 MWh Solarkapazität an unternehmenseigenen Standorten.

Rieter treibt die Umsetzung von Energieeffizienzmassnahmen voran, vor allem an den Produktionsstandorten in den Schlüsselmärkten. Dabei setzt das Unternehmen auf ganzheitliche Ansätze, die erneuerbare Ressourcen mit intelligenten Lösungen vereinen. Das spart Kosten und verringert den CO2-Ausstoss.

Energiefachleute von Rieter nutzen zudem nach Möglichkeit weiteres Sparpotenzial, wie beispielsweise die Wärmerückgewinnung bei Maschinen und das Beheben von Leckagen im Druckluftnetz. Der Rieter-Konzern will den Energieverbrauch bis 2025 unter 0.10 MWh pro 1 000 CHF Umsatz senken.

GRI 302-1 Energieverbrauch innerhalb der Organisation

Die wichtigsten Energieträger sind nach wie vor Strom und Gas, mit einem Anteil am Gesamtverbrauch von rund 42 respektive 36 Prozent. Der Anteil der erneuerbaren Energien wird kontinuierlich ausgebaut und verbesserte sich im Berichtsjahr auf rund 15 Prozent gegenüber 11 Prozent im Vorjahr. Rund ein Drittel der erneuerbaren Energie stammt aus Solarstrom an eigenen Standorten.

In China, Indien und in der Tschechischen Republik verfügt Rieter insgesamt über eine Kapazität von 6 800 MWh. Zusätzlich verbessert Rieter den Energiemix an nicht unternehmenseigenen Standorten durch den Bezug von nachhaltigen Energien für Heizung und Kühlung aus Solarstrom, Ökostrom, Wasser, Biogas und Holzpellets.

Als Folge der Energiemangellage aus den Vorjahren musste Rieter vereinzelt auf Notstromaggregate mit fossilen Brennstoffen ausweichen. Die regelmässige Wartung und Nutzung erhöhten die Verbrennung von fossilen Brennstoffen von rund vier Prozent im Jahr 2022 auf neu rund sieben Prozent im Berichtsjahr.

Chart Energiequellen

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über den gesamten Energiemix und die sich daraus ergebenden prozentualen Anteile:

Energiequelle

2022 
[MWh]

2022 
[%]

2023 
[MWh]

2023
[%]

Elektrizität

58 580.18

47.04%

49 130.74

41.89%

Gas

47 342.10

38.02%

41 780.45

35.62%

Brennstoffe, Öl

4 907.60

3.94%

8 333.03

7.10%

Erneuerbare Energie

13 702.12

11.00%

18 050.22

15.39%

Total

124 532.00

100.00%

117 294.44

100.00%

2023 setzten sich die erneuerbaren Energien wie folgt zusammen:

Energiequelle

2023

Photovoltaikanlagen

6 766.66 MWh

Wasserkraft

7 196.61 MWh

Fernwärme, Biomasse und Abfallwärme

2 589.84 MWh

Wasserstoff

1 147.72 MWh

Holzpellets

349.39 MWh

Erneuerbare Energien

18 050.22 MWh

Angabe 302-4 Verringerung des Energieverbrauchs

Rieter reduzierte den Energieverbrauch im Jahr 2023 auf 0.0827 MWh pro CHF 1 000 Umsatz. Damit liegt der Energieverbrauch im zweiten Jahr in Folge unter dem Zielwert für 2025 von 0.10 MWh pro CHF 1 000 Umsatz. Gegenüber dem Basisjahr mit 0.1697 MWh pro CHF 1 000 Umsatz hat das Unternehmen den Energieverbrauch halbiert. In absoluten Zahlen belief sich der Energieverbrauch im Berichtsjahr 2023 auf 117 294 MWh im Vergleich zu 124 532 MWh im Vorjahr, was einer Reduktion von sechs Prozent entspricht.

Angabe 302-5 Senkung des Energiebedarfs für Produkte und Dienstleistungen

Energieeffizienz ist ein Markenzeichen von Rieter-Spinnsystemen. Klimawandel und steigende Energiekosten erfordern entschlossenes Handeln. Rieter setzt für 2030 messbare Ziele. Rieter-Ingenieure legen bei der Entwicklung neuer Maschinen schon seit Jahrzehnten grossen Wert auf geringen Energieverbrauch. Das betrifft alle für den Spinnprozess relevanten Maschinen.

GRI 303: Wasser und Abwasser 2018

Die Textilindustrie insgesamt steht wegen ihres Wasserverbrauchs in der Kritik, insbesondere bei der Baumwollproduktion, den nachgelagerten Prozessen sowie während der Nutzungsphase. Die Herstellung von Spinnmaschinen, Verbrauchs-, Verschleiss und Ersatzteilen sowie der Spinnprozess selbst benötigen nur wenig Wasser. Rieter setzt trotzdem ein besonderes Augenmerk auf den sorgsamen Umgang mit diesem kostbaren Gut. Der Wasserverbrauch wird an allen Standorten auf das absolute Minimum reduziert. Rieter will bis 2025 den Wasserverbrauch auf unter 0.275 m3 pro CHF 1 000 Umsatz reduzieren.

Angabe 303-3 Wasserentnahme

Der grösste Teil des von Rieter bezogenen Wassers stammt aus kommunalen Quellen. Grundwasser wird nur in geringem Umfang entnommen.

 

2022
[M3]

2022
[%]

2023
[M3]

2023
[%]

Grundwasser

11 490 m3

4.00%

9 226 m3

4.28%

Siedlungswasser

275 656 m3

96.00%

206 177 m3

95.72%

Total

287 146 m3

100%

215 403 m3

100%

Veränderung

39 613 m3

16%

-71 743 m3

-25%

In Indien sammelt das Unternehmen Regenwasser:

 

2021

2022

2023

Regenwasser Indien

56 262 m3

61 719 m3

80 805 m

Angabe 303-5 Wasserverbrauch

Beim Wasserverbrauch hat sich Rieter zum dritten Mal in Folge verbessert. Der Verbrauch sank von 0.197 m3 auf 0.152 m3 pro 1 000 CHF Umsatz. Dies entspricht einer Reduktion von 23 Prozent bei einem gleichzeitigen Umsatzrückgang von 6 Prozent. Bezogen auf das Basisjahr 2020 beträgt die Verbesserung sogar rund 64 Prozent. Der Gesamtwasserverbrauch betrug 215 403 m3 im Jahr 2023 gegenüber 287 146 m3 im Vorjahr. Der Wasserverbrauch pro Kopf verbesserte sich von 74.19 m3 auf 68.33 m3 oder um rund acht Prozent.

Grafik Wasserverbrauch

GRI 305: Emissionen 2016

Die Treibhausgasemissionen bei Rieter entstehen hauptsächlich durch die Verbrennung von fossilen Energieträgern und den Einsatz von Strom als Energiequelle im Rahmen des Produktionsprozesses und des Betriebs der Standorte. Dabei handelt es sich hauptsächlich um CO2-Emissionen, mit einem verhältnismassig geringen Anteil an SOx-Emissionen. Für die Ermittlung der CO2-Äquivalenz des Stromverbrauchs werden öffentlich zugängliche Datenquellen wie Ecoinvent und International Energy Organization sowie länderspezifische Profile verwendet. Rieter will bis 2025 den Treibhausgasemissionen auf unter 0.045 t pro 1 000 CHF Umsatz senken.

Der Rieter-Konzern ermittelt den CO2-Fussabdruck auf der Grundlage der Geltungsbereiche Scope 1 und Scope 2 des Greenhouse-Gas-(GHG)-Protokolls. Dabei bezieht sich Scope 1 auf Treibhausgasemissionen, die Rieter aufgrund der Nutzung von fossilen Brennstoffen im eigenen Unternehmen direkt freisetzt. Scope 2 hingegen misst indirekte Emissionen, die Rieter zwar verbraucht, aber beim Stromlieferanten einkauft. Die Daten werden seit 2011 jährlich in der SEED-Datenbank erfasst.

Angabe 305-1 Direkte THG-Emissionen (Scope 1) und Angabe 305-2 Indirekte energiebedingte THG-Emissionen (Scope 2)

Treibhausgasemissionen setzen sich wie folgt zusammen:

Scope

Unit

2022

2023

Treibhausgas-Emissionen Scope 1

CO2-Äquivalent in t

11 177.10

11 087.50

Treibhausgas-Emissionen Scope 2

CO2-Äquivalent in t

39 364.30

22 777.98

Total Greenhouse Gas Emissions

CO2-Äquivalent in t

50 541.40

33 865.48

Greenhouse Gas Emissions / Sales

t / 1 000 CHF Umsatz

0.035

0.024

Veränderung Scope 1 zu Vorjahr

 

741.06

-89.60

Veränderung Scope 2 zu Vorjahr 

-3 460.74

-16 586.32

Veränderung Scope 1 + 2 zu Vorjahr 

-2 719.67

-16 675.92

Angabe 305-4 Intensität der Treibhausgasemissionen

Leistungskennzahlen sind hier zu finden.

Angabe 305-5 Senkung der Treibhausgasemissionen

Die Treibhausgasemissionen reduzierten sich um rund 33 Prozent von 50 541 Tonnen CO2-Äquivalenten im Jahr 2022 auf 33 865 Tonnen CO2-Äquivalente im Jahr 2023. Damit verringerten sie sich im Berichtsjahr auf 0.024 t pro 1 000 CHF Umsatz gegenüber 0.035 t pro 1 000 CHF Umsatz im Vorjahr, was einem Rückgang von rund 31 Prozent entspricht.

Im Vergleich zu 0.069 t pro 1 000 CHF Umsatz im Basisjahr 2020 sanken die Treibhausgasemissionen um 65 Prozent. Zum zweiten Mal in Folge unterbot Rieter somit das gesetzte Ziel von 0.045 t pro 1000 CHF Umsatz. Die direkten Emissionen aus der Produktion, Scope 1 genannt, machten nur ein halbes Prozent des Rückgangs aus. Dies ist auf die erhöhte Nutzung von fossilen Brennstoffen und Gas zurückzuführen verbunden mit einer hohen Auslastung der Produktionsanlagen.

Die Scope-2-Emissionen, die indirekt durch den Bezug von Energie entstehen, machten den Rest aus. Sie sind das Ergebnis eines verbesserten Energiemixes in Verbindung mit einer Verbesserung des CO2-Äquivalenzwertes des gelieferten Stroms.

Grafik Treibhausgasemissionen

Angabe 305-7 Stickstoffoxide (NOx), Schwefeloxide (SOx) und andere signifikante Luftemissionen

Rieter misst insbesondere den Versauerungswert, der in SOx gemessen wird. SOx-Emissionen entstehen in Industrieanlagen bei der Verbrennung fossiler Energieträger für den Produktionsprozess. Hinzu kommt der Einsatz von Notstromaggregaten an einigen Standorten zur Erhaltung der Produktionsfähigkeit bei einer Strommangellage. An allen Rieter-Standorten tragen gesetzlich vorgeschriebene Luftreinigungsanlagen und Filter zur Reduktion der Versauerung bei.

Die absoluten Schwefeldioxid-Emissionen (SOx) betrugen 15.19 Tonnen gegenüber 9.47 Tonnen im Vorjahr. Pro 1 000 CHF Umsatz emittierte das Unternehmen damit 0.0107 kg SOx gegenüber 0.0065 kg pro 1 000 CHF im Vorjahr, was einer Erhöhung von 65 Prozent entspricht. Das für 2025 angestrebte Ziel von 0.010 kg pro 1 000 CHF verfehlte Rieter im Berichtsjahr nur knapp. Gegenüber dem Basisjahr 2020, als das Unternehmen 0.0144 kg pro 1 000 Umsatz erzielte, reduzierte Rieter im Berichtsjahr die Emissionen um rund 25 Prozent.

 

Masseinheit

2022

2023

Absolute SOx-Emissionen

t

9.47

15.19

SOx Emissionen/ CHF 1 000 Umsatz

t / CHF 1000 Umsatz

0.0065

0.0107

Grafik Versauerung

GRI 306: Abfall und Recycling

Die Textilindustrie ist rohstoffintensiv, deshalb achtet Rieter an allen Produktionsstandorten auf einen schonenden Umgang mit Ressourcen. Dabei steht die Kreislaufwirtschaft im Zentrum. Rohstoffe sollen dadurch im Wertschöpfungsprozess mehrfach zum Einsatz kommen. Abfall entsteht insbesondere bei der Herstellung von Maschinen und Komponenten. Der Konzern hat im Jahr 2021 ein neues Entsorgungskonzept eingeführt und Sammelstellen für die Mülltrennung geschaffen. Alle Standorte verfügen bereits seit 2021 über ein Sammelsystem für rezyklierbare Abfälle. Rieter plant, bis 2025 den Abfall auf weniger als 10 kg pro 1 000 Umsatz zu senken.

Angabe 306-3 Angefallener Abfall

Abfall

2022

2022

2023

2023

Sonderabfall

1 081.24 t

8.48%

877.62 t

8.78%

Siedlungsabfall

1 031.77 t

8.09%

484.91 t

4.85%

Externes Recycling

10 636.32 t

83.43%

8 629.58 t

86.36%

Abfall

12 749.33 t

100.00%

9 992.11 t

100.00%

 

Die Rieter-Standorte konnten im Jahr 2023 mit 7.04 kg den Zielwert für 2025 von zehn kg pro 1 000 CHF Umsatz erneut deutlich unterbieten. Dies entspricht einer Verbesserung von fast 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr (8.77 kg pro 1 000 CHF Umsatz) und von 38 Prozent gegenüber dem Basisjahr 2020 (11.34 kg pro 1 000 CHF Umsatz). Rieter nutzt Ressourcen schonend und versucht, so viel Material wie möglich zu rezyklieren. Die Recyclingquote erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr von 84 auf 86 Prozent.

Grafik Recycling

GRI 308: Umweltbewertung der Lieferanten 2016

Rieter arbeitet intensiv daran, den ökologischen Fussabdruck in allen Bereichen des Unternehmens zu reduzieren und diesen gemeinsam mit den Lieferanten auch entlang der Wertschöpfungskette zu verringern.

Angabe 308-1 Neue Lieferanten, die anhand von Umweltkriterien überprüft wurden

Der Lieferantenkodex wurde 2022 aktualisiert und enthält neu auch Bestimmungen zur Reduktion von CO2-Emissionen. Eine grosse Mehrheit der Lieferanten hat den Lieferanten-Verhaltenskodex unterzeichnet.

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