- Bestellungseingang wächst um 13% dank gutem ersten Halbjahr
- Umsatz von 945 Mio. CHF dank stärkerem zweiten Halbjahr – Gesamtjahr wie erwartet unter Vorjahr
- EBIT-Marge von 6% und Reingewinn von 4.5% des Umsatzes für 2016 erwartet
- Neuausrichtung des Standortes Ingolstadt
- Wechsel in der Konzernleitung
Der Rieter-Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2016 einen Bestellungseingang von 905.2 Mio. CHF. Dies entspricht einer Steigerung um 13% gegenüber Vorjahr (+103.6 Mio. CHF). Der Umsatz betrug 945.0 Mio. CHF (2015: 1 036.8 Mio. CHF) und lag wie erwartet 9% unter Vorjahr. Die Entwicklung beim Bestellungseingang war massgeblich durch den Geschäftsbereich Machines & Systems geprägt. Die Geschäftsbereiche Components und After Sales konnten ihren Umsatz gegenüber Vorjahr steigern. Am Standort lngolstadt will sich Rieter künftig auf die Entwicklung von Maschinen und die technische Unterstützung des After-Sales-Geschäfts fokussieren. Den vollständigen Jahresabschluss und den Geschäftsbericht wird Rieter am 14. März 2017 veröffentlichen.
Marktumfeld und Bestellungseingang
Das Marktumfeld im Geschäftsjahr 2016 war geprägt von einer starken Nachfrage im ersten Halbjahr (510.7 Mio. CHF) sowie von einer uneinheitlichen Dynamik in den einzelnen Ländern und bei den Produktkategorien im zweiten Halbjahr (394.5 Mio. CHF). Die geringere Nachfrage insbesondere im Geschäftsbereich Machines & Systems im zweiten Halbjahr war auf zunehmende politische Unwägbarkeiten in den Hauptmärkten Türkei und Indien zurückzuführen. Dank der starken globalen Präsenz und des breiten und technologisch führenden Produktangebotes erzielte Rieter im Gesamtjahr 2016 Bestellungen im Umfang von 905.2 Mio. CHF.
Bestellungseingang nach Geschäftsbereich
Mio. CHF (ungeprüft) | 2016 | 2015 | Veränderung | Veränderung | Veränderung |
---|---|---|---|---|---|
Bestellungseingang | 905.2 | 801.6 | 13% | 14% | 16% |
Machines & Systems | 591.6 | 457.6 | 29% | 31% | 36% |
After Sales | 135.2 | 126.3 | 7% | 7% | 7% |
Components | 178.4 | 217.7 | -18% | -19% | -19% |
Diese positive Entwicklung war massgeblich durch den Geschäftsbereich Machines & Systems geprägt. Im Neumaschinengeschäft erhöhte sich der Bestellungseingang um 29% auf 591.6 Mio. CHF (2015: 457.6 Mio. CHF). Ein erfreuliches Wachstum erzielte der Geschäftsbereich in Indien, dank Grossaufträgen für das Kompaktsystem K 42. In China lag der Bestellungseingang trotz einer leichten Belebung in der zweiten Jahreshälfte unter dem Wert des Vorjahrs. In den übrigen asiatischen Ländern, vor allem dank Usbekistan, Pakistan und Bangladesch, realisierte Machines & Systems leicht höhere Bestellungen. In der Türkei erzielte Machines & Systems ein markant höheres Auftragsvolumen aufgrund der guten Nachfrage im ersten Halbjahr. Die Bestellungen aus den Amerikas gingen gegenüber Vorjahr zurück. Stark rückläufig war die Nachfrage nach Rotorspinnsystemen.
Der Geschäftsbereich After Sales steigerte im Berichtsjahr die Bestellungen um 7% auf 135.2 Mio. CHF (2015: 126.3 Mio. CHF). Dies erreichte After Sales durch höhere Bestellungen für Ersatzteile, von Serviceleistungen und durch ein grösseres Auftragsvolumen für Installationen im Neumaschinengeschäft. Das Wachstum war geographisch breit abgestützt. Eine besonders dynamische Entwicklung realisierte der Geschäftsbereich in der Türkei und in Indien. In den für After Sales bedeutenden amerikanischen Märkten hingegen verzeichnete der Geschäftsbereich einen leichten Rückgang an Bestellungen aufgrund der geringeren Auslastung der regionalen Spinnereien.
Im Geschäftsbereich Components ging der Bestellungseingang gegenüber dem ausserordentlich starken Vorjahr um 18% auf 178.4 Mio. CHF zurück (2015: 217.7 Mio. CHF). Positiv entwickelte sich der Bestellungseingang in den amerikanischen Ländern dank eines grösseren Auftrags in Mexiko. In den übrigen asiatischen Ländern lag der Bestellungseingang leicht unter der Vorjahresperiode. Hingegen hielten sich die Kunden in China und Indien im Unterschied zum aussergewöhnlich dynamischen Geschäftsjahr 2015 mit der Vergabe von Grossaufträgen zurück.
Rieter verfügte am Jahresende 2016 über einen Bestellungsbestand von rund 440 Mio. CHF (31. Dezember 2015: rund 470 Mio. CHF).
Umsatz nach Geschäftsbereich
Der Umsatz von Rieter belief sich 2016 auf 945.0 Mio. CHF (2015: 1 036.8 Mio. CHF), was einen Rückgang von 9% gegenüber Vorjahr bedeutet. Diese Entwicklung ist vorwiegend auf den verhaltenen Geschäftsgang bei Machines & Systems im ersten Halbjahr zurückzuführen, während die Geschäftsbereiche After Sales und Components die Umsätze gegenüber 2015 leicht steigern konnten.
Mio. CHF | 2016 | 2015 | Veränderung | Veränderung | Veränderung |
---|---|---|---|---|---|
Umsatz | 945.0 | 1 036.8 | -9% | -9% | -7% |
Machines & Systems | 603.4 | 702.3 | -14% | -13% | -11% |
After Sales | 141.6 | 139.8 | 1% | 1% | 1% |
Components | 200.0 | 194.7 | 3% | 1% | 1% |
Umsatz nach Regionen
Sowohl in China als auch in Indien steigerte Rieter den Umsatz im Berichtsjahr deutlich, und zwar um 33% auf 186.5 Mio. CHF bzw. um 28% auf 182.1 Mio. CHF. In den übrigen asiatischen Ländern sank der Umsatz um 12%, doch erreichte er mit 286.3 Mio. CHF weiterhin ein gutes Niveau. In Nord- und Südamerika ging der Umsatz nach Abschluss der Auslieferungen von Grossaufträgen im Vorjahr auf 86.6 Mio. CHF zurück. In der Türkei konnte ein Grossteil des guten Bestellungseingangs aus dem ersten Halbjahr planmässig bis Jahresende ausgeliefert werden. Trotzdem sanken die Umsätze in der Türkei gegenüber dem Vorjahr um 17% auf 119.4 Mio. CHF. In Europa reduzierte sich der Umsatz auf 40.9 Mio. CHF (2015: 60.2 Mio. CHF), bedingt durch die Devestition der Schaltag-Gruppe im Juli 2015.
Mio. CHF | 2016 | 2015 | Veränderung | Veränderung | Veränderung |
---|---|---|---|---|---|
Umsatz | 945.0 | 1 036.8 | -9% | -9% | -7% |
Europa | 40.9 | 60.2 | -32% | -33% | -5% |
Asiatische Länder1 | 286.3 | 323.8 | -12% | -11% | -11% |
China | 186.5 | 139.8 | 33% | 35% | 35% |
Indien | 182.1 | 142.0 | 28% | 29% | 29% |
Türkei | 119.4 | 143.7 | -17% | -17% | -17% |
Americas | 86.6 | 200.6 | -57% | -57% | -57% |
Afrika | 43.2 | 26.7 | 62% | 62% | 62% |
1 ohne China, Indien, Türkei
Neuausrichtung des Standortes Ingolstadt, Deutschland
Rieter will sich am Standort Ingolstadt künftig auf die Entwicklung von Maschinen und die technische Unterstützung des After-Sales-Geschäfts fokussieren. Die Produktion soll an den Rieter-Standort Usti in der Tschechischen Republik verlagert werden. Damit will Rieter die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen und die Neuordnung der Produktion abschliessen, die eine Folge des Kapazitätsaufbaus in China und Indien ist.
Die Ersatzteillogistik soll im Rahmen einer europäischen Lösung an einen Dienstleister vergeben werden. Mit diesem Schritt will Rieter eine deutliche Verkürzung der Lieferzeiten erreichen und die Voraussetzung für weiteres Wachstum schaffen. Die Auftragsabwicklung für Ersatzteile soll am Standort Winterthur zusammengefasst werden.
Die in Ingolstadt verbleibende Entwicklung von Maschinen und die technische Unterstützung des After-Sales-Geschäfts sollen in einem neuen Gebäude untergebracht werden, das die Entwicklungsarbeit und Zusammenarbeit beider Bereiche optimal unterstützt.
Das Konzept sieht den Abbau von rund 220 Stellen am Standort Ingolstadt vor. Per Ende Dezember 2016 beschäftigte Rieter in Ingolstadt 360 Mitarbeiter.
Nach Abschluss der Massnahmen an allen betroffenen Standorten soll ab 2019 eine Kostensenkung von 15-20 Mio. CHF erreicht werden. Rieter geht davon aus, dass für die Umsetzung über die nächsten zwei Jahre ein mittlerer zweistelliger Millionenbetrag an Einmalaufwendungen notwendig sein wird.Der Beratungsprozess mit der Arbeitnehmervertretung soll zeitnah beginnen. Über das Ergebnis wird Rieter zu gegebenem Zeitpunkt informieren.
Ergebnisausblick 2016
Rieter erwartet für das Gesamtjahr eine EBIT-Marge von 6% und einen Konzerngewinn von 4.5% des Umsatzes.
Serge Entleitner übernimmt am 6. April 2017 die Leitung des Geschäftsbereichs Components
Der Verwaltungsrat der Rieter Holding AG hat Serge Entleitner mit Wirkung zum 6. April 2017 in die Konzernleitung der Rieter Gruppe berufen. Serge Entleitner übernimmt die Leitung des Geschäftsbereichs Components von Werner Strasser, der zum 30. April 2017 auf eigenen Wunsch in den verdienten Ruhestand geht. Er tritt mit Wirkung zum 6. April 2017 als Mitglied der Konzernleitung zurück.
Serge Entleitner begann seinen Berufsweg nach dem MBA-Abschluss an der Universität Innsbruck bei der Saurer Sticksysteme AG. Zuletzt war er bei der Bühler AG für die Business Area Consumer Foods verantwortlich. Er verfügt über eine breite Erfahrung in der erfolgreichen Entwicklung und Führung internationaler Investitionsgütergeschäfte.
Werner Strasser begann seine Karriere bei Rieter im Jahre 1994. Seit 2002 leitet er den Geschäftsbereich Components und seit 2011 ist er Mitglied der Konzernleitung. Der Verwaltungsrat dankt Werner Strasser sehr herzlich für seinen ausserordentlichen Beitrag zum Aufbau und zur Weiterentwicklung des Komponentengeschäfts und der Rieter Gruppe und wünscht ihm für die Zukunft alles Gute.
Generalversammlung vom 5. April 2017
Die Generalversammlung 2017 der Rieter Holding AG findet am 5. April in den Eulach-Hallen in Winterthur statt. Traktandierungsbegehren sind mit den entsprechenden Anträgen und dem Nachweis der dazu notwendigen Aktien (im Nennwert von 0.5 Mio. CHF gemäss Art. 699 OR und §9 der Statuten) schriftlich einzureichen bis spätestens 22. Februar 2017 bei Rieter Holding AG, Generalsekretariat, Klosterstrasse 32, CH-8406 Winterthur.
Nächste Termine
- Bilanzmedienkonferenz 2017: 14. März 2017
- Generalversammlung 2017: 5. April 2017
- Halbjahresbericht 2017: 20. Juli 2017